22 November 2021 | Thorsten Steins
CFD Trading Erfahrung: Ein Blick Hinter die Kulissen
Bereits seit vielen Jahren sind CFDs eine beliebte Anlegestrategie. In der Welt des CFD Tradings wird oft von kleinen Einsätzen und großen Gewinnen gesprochen. Andere wiederum warnen davor, dass nur wenige mit dieser Strategie Erfolg haben. Und wieder andere behaupten, dass CFD Handel eine veraltete Methode des Tradings ist.
Aber was genau ist CFD Trading? Wie funktioniert das System und was bedeuten Begriffe wie Hebel und Margin? Und wie erkenne ich einen guten Online Broker für den Handel mit CFDs? Diesen Fragen möchten wir mit diesem Artikel auf den Grund gehen.
Was ist CFD Trading eigentlich und wie funktioniert es?
CFD (Contract for Difference, zu Deutsch: Differenzkontrakt) Trading ist ein Handelsinstrument, das bereits seit den 1980er Jahren existiert. Die Grundidee des CFD ist sehr simpel: Anstatt eine komplette Aktie zu erwerben, bezahlt der Anleger nur einen Bruchteil des tatsächlichen Preises für das Wertpapier. Dennoch kann der Gewinn, den die Aktie im Anschluss einfährt, voll vom Anleger eingestrichen werden.
Hierzu erwirbt der Anleger einen Anteil des Wertpapiers, den sogenannten Margin. Dieser liegt oft im Bereich von 5-10%. Somit kann man bereits mit einer geringen Investition Teil eines äußerst wertvollen Wertpapiers werden. Ein kleines Beispiel:
Eine Aktie hat aktuell einen Wert von 100€. Bei einem Margin von 10% zahlt der Kunde 10€, um in die Aktie einzusteigen, die restlichen 90% bleiben in der Hand des CFD-Anbieters. Im Beispiel kauft der Anleger nun 100 CFDs dieser Aktie. Nun steigt der Wert des Wertpapiers um 10€, was einem neuen Wert von 110€ entspricht. Der Gewinn pro Aktie beträgt 10€, multipliziert mit der Anzahl der Wertpapiere im Besitz vergrößert sich der Gewinn des Anlegers auf 1.000€. Somit hat der Kunde einen Gewinn von 900€ bei einer Investition von ursprünglich 100€ erzielt.
Risiken des CFD Tradings
Das oben genannte Beispiel klingt zu gut, um wahr zu sein, oder? Tatsächlich gibt es auch einen Haken an der Sache: Der Hebelfaktor ist zwar im Falle eines Gewinnes der beste Freund, führt beim Verlust aber auch schnell zu einem Ausschöpfen der finanziellen Ressourcen oder – im schlimmsten Fall – zum Totalverlust. Wenn unser Wertpapier aus dem oben beschriebenen Beispiel anstelle vom Gewinn 10€ an Kurswert verliert, dreht sich der Wind ganz schön schnell: Nun sprechen wir bei 100 Aktien insgesamt von 1.000€ Verlust für den Anleger. Da der Anleger nur 100€ eingezahlt hat, müssen die restlichen 900€ aus dem Privatvermögen kommen. So wird diese ansonsten so attraktive Anlegemethode schnell zum Bumerang.
Um aber genau das zu verhindern, bieten viele Broker eine Klausel bezüglich negativer Kontostände an. Diese ist in der Regel in den AGBs verankert und sagt, dass Sie im Falle eines Verlustes nicht mit Ihrem Privatvermögen haften müssen. Wenn Ihr Kontostand auf 0 ist, bleibt er auf 0 (bis Sie wieder in das Konto einzahlen). Wenn Sie einen Broker auswählen, der diesen Abschnitt in seinen Geschäftsbedingungen erwähnt, laufen Sie nicht das Risiko der privaten Haftung für Kursschwankungen. Genauso verhält es sich bei der Nachschusspflicht, die Broker mit Sitz in der EU seit 2017 aber ohnehin nicht mehr erheben dürfen.
Auch ein Stop-Loss kann beim CFD Trading sinnvoll sein. Soll die Aktie verkauft werden, wenn sie einen bestimmten Wert erreicht werden, lässt sich ein schwerer Verlust verhindern und die verlorene Wert minimieren.
Letztendlich bleibt zu sagen, das CFD Trading immer ein Risiko beinhaltet. Das ist aber zweifelsohne bei allen Formen des Anlegens der Fall. Wenn Sie sich aber richtig vorbereiten, können Sie auch beim CFD Trading Erfolge erzielen.
Meine CFD Trading Erfahrungen im Detail
Wer mit dem Trading von CFD Erfahrungen gesammelt hat, der möchte nicht immer offen darüber sprechen. Schließlich kann man so ja einige CFD Strategien preisgeben, weshalb über vieles in der Welt des Tradings der Mantel des Schweigens gehüllt wird. Aus Gründen der Transparenz möchte ich aber gerne meinen eigenen Erfahrungen mit dem CFD Trading an dieser Stelle mit Ihnen teilen.
Risiko beim CFD Trading
Jede Anlage hat ist mit einem gewissen Risiko behaftet. Das ist beim CFD Trading nicht viel anders. Grundsätzlich sei aber gesagt, dass das CFD Trading grundsätzlich deutlich risikoreicher ist, als viele anderen Anlageformen. So ist es kein Wunder, dass sich selbst erfahrene Trader beim CFD Trading regelmäßig verzocken und Verluste einfahren.
Meiner Meinung nach machen aber viele Anleger beim CFD Trading Fehler, die sich einfach vermeiden lassen. Gerade hochmotivierte Anfänger investieren schon mal 10% vom Gesamtkapital, was aber schnell nach hinten losgehen kann. Die hohen Summer verdrehen hier vielen Tradern die Köpfe und führen zu leichtsinnigen Entscheidungen. Mit einem guten Risikomanagement kann aber auch die spekulative Natur des CFD Tradings gut ausgelebt werden: Ein ordentlicher Stop-Loss reicht bereits aus, um das finanzielle Risiko zu verringern.
Broker für CFD Trading
Erfahrene Trader wissen, dass der Broker für ein erfolgreiches Anlegen mindestens genauso wichtig ist, wie das Wertpapier, in das man anlegt. Es gilt auch hier schwarze Schafe zu vermeiden und lieber auf gut bewertete Broker zu setzten. Dabei gibt es einige Punkte, auf die man bei der Auswahl des passenden Brokers achten sollte.
In unserem umfassenden CFD-Broker-Vergleich haben wir uns bereits einige Kandidaten angeschaut.
Im Folgenden finden Sie daher nur ein paar wesentliche Informationen zusammengefasst.
Qualitätsmerkmale
Hier zählen in erster Linie einfache Qualitätsmerkmale wie Reputation. Ist der Broker lizensiert? Wenn ja, ist zumindest schon einmal die Chance, dass man einem Betrüger auf den Leim geht, reduziert. Falls nein, bitte einen großen Bogen um den Broker machen.
Auswahl beim Trading
Der nächste wichtige Punkt ist das Trading selbst. Bietet die Plattform eine große Auswahl an Märkten und CFDs an? Dies kann eventuell wichtig sein, wenn man sich bei der Wahl des CFDs noch nicht festgelegt hat oder sich die Möglichkeit eines späteren Wechsels vorbehalten möchte.
Sicherheit
Als letztes sollte auch auf finanzielle Aspekte geachtet werden. Die Handelsgebühren für das CFD Trading sollten marktgerecht sein und es sollte auf keinen Fall versteckte Gebühren geben. Konto- und Inaktivitätsgebühren können ebenfalls anfallen, weshalb gerade sporadische Trader hier drauf achten sollten. Auch ein Ausschluss von Verlusten kann interessant sein: Damit Sie nicht mehr als die gezahlten Einlagen verlieren können, ist es wichtig, die AGBs bezüglich negativer Kontostände zu durchleuchten. Wenn die Geschäftsbedingungen einen solchen Punkt erwähnen, ist es meistens ausgeschlossen, dass Sie mit Ihrem privaten Vermögen haften müssen, wenn das Konto beim Broker unter 0 rutscht.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich guten Gewissens folgende Broker empfehlen:
- Admiral Markets,
- eToro und
- Plus500.
Ich habe mit all diesen Brokern CFD Trading betrieben und hatte in dieser Zeit nichts zu beanstanden. Klar, die Plattformen unterscheiden sich etwas in der Übersichtlichkeit und dem Design, aber da jeder bekanntlich einen anderen Geschmack hat, überlasse ich die Wahl hier Ihnen. Schließlich müssen Sie sich auf der jeweiligen Plattform wohlfühlen.
Schwierigkeit von CFD Trading
CFDs sind definitiv nicht für Anfänger geeignet. Man sollte eine gewisse Grundkenntnis über den Aktienmarkt mitbringen, um nicht schnell das gesamte Kapital aufzubrauchen. Gerade Anfänger überschätzen sich häufig und neigen dazu, aufgrund der geringen Einzahlungen zu spekulieren. Dadurch kann man aber auch ein jähes Ende des Tradings herbeiführen.
Meine Empfehlung ist es, sich erst nach ein paar Jahren Erfahrung im Aktienhandel auf das CFD Trading einzulassen. Dazu ist es sicherlich wichtig, sich regelmäßig über das Thema zu informieren und die aktuellen Trends genau zu beobachten.
Ist CFD Trading 2022 noch das richtige?
Sicherlich kann man CFD Trading auch 2022 noch gut betreiben. Der Handel mit CFDs ist einer der ältesten Tradingstrategien und hat bereits mehrere schwere Börsenjahre überlebt. Es gibt aktuell keinerlei Anzeichen, die auf ein baldiges Ende des CFD Trading deuten.
Kann man vom CFD Handel leben?
Aufgrund der potenzielle hohen Gewinne kann man sicherlich vom CFD Trading leben. Voraussetzung ist aber eine tiefe Kenntnis der Materie, gute Vorbereitung und das nötige Glück. Schließlich hat man beim CFD Trading – wie bei allen Arten des Anlegens – keinen direkten Einfluss auf den Kurswert. Wer allerdings das richtige Feeling für Entwicklungen hat, der kann mit CFD Trading den Lebensunterhalt bestreiten – oder zumindest die Urlaubskasse aufbessern.
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Fazit zu CFD Erfahrungen
Der Handel mit CFDs ist zweifelsohne eine riskante Angelegenheit, bei der man Kosten und Nutzen gründlich abwägen muss. Kleinste Änderungen auf dem Markt können verheerende Auswirkungen auf den CFD und das eigene Kapital haben. Umgekehrt kann man mit etwas Glück und einer günstigen Kursentwicklung aber auch schnell große Gewinne einfahren.
Häufig gestellte Fragen und Antworten zum CFD Trading
Wie werden Gewinne aus dem CFD Trading versteuert?
Seit dem Jahr 2009 fallen Gewinne aus dem Handel mit CFD unter die sogenannte Abgeltungssteuer und werden folglich pauschal mit 25% plus Solidaritätszuschlag besteuert. Wenn Sie in der Kirche sind, kommt auch noch die Kirchensteuer hinzu. Über die Versteuerung selbst müssen Sie sich aber keine Gedanken machen; dies passiert bereits auf Bankebene und wird automatisch an das zuständige Finanzamt abgeführt.
Ist eToro ein CFD Broker?
Mit vielen Jahren Erfahrung ist eToro ein erfahrener Broker, der neben Aktien und anderen Wertpapieren auch CFD Trading anbietet. Das Unternehmen mit Sitz in Israel bietet CFDs zu fairen Konditionen bezüglich Handelsgebühren, Kommissionen und weiteren Faktoren. Darüber hinaus verfügt eToro über eine eigene Trading-Plattform, die durch modernes Design und einfache Bedienung besticht.
Wo kann ich CFD überhaupt traden?
Für den Handel mit CFD gibt es neben renommierten Brokern wie eToro, Admiral Markets oder Plus500 noch viele weitere Anbieter, die das Traden mit CFDs ermöglichen. Wichtig ist dabei nur, möglichst einen Broker mit Sitz in der EU auszuwählen, damit man keine Nachschusspflicht leisten muss.
Thorsten Steins
Haftungsausschluss
Die Informationen und der Text in dieser Erklärung/diesem Artikel stellen keine Anlageberatung dar und sind daher rein informativ. Dieser Artikel wurde von Square Media Ltd und/oder Dritten erstellt und es liegt an Ihnen zu sehen, ob er zu Ihrer persönlichen finanziellen Situation passt. Sie sind daher dafür verantwortlich, richtig einzuschätzen, ob die Informationen in diesem Artikel in Bezug auf Ihre eigene finanzielle Situation und Ihre Ziele für Sie angemessen sind.