15 Februar 2023| Thorsten Steins
Die Rüstungsindustrie als Anker im Sturm
Tatsächlich zeigt sich diese Sparte bei den weltweiten Börsen bislang erstaunlich wertstabil. Viele börsendotierte Unternehmen können in letzter Zeit sogar Kursgewinnen verzeichnen. Der Grund dafür liegt tatsächlich im Ukraine-Konflikt. Nachdem fast alle europäischen Länder sowie die USA und Kanada ihre Unterstützung für die Ukraine beschlossen hatten wurde das aus russischen Beständen vorhandenen Rüstungsmaterial aus Ländern wie Tschechien, Polen und Slowakei aber auch Griechenland an die Ukraine abgegeben. Um ihre Bestände möglichst schnell wieder aufzufüllen, wurden von den Staaten Aufträge an die Rüstungsindustrie vergeben wie diese sie zum Teil seit dem Beginn des kalten Krieges nicht mehr erlebt hat. So zum Beispiel
- Hat Polen dutzende Flugzeuge sowie hunderte Artillerie und Panzer bei Südkoreas Rüstungsindustrie geordert. Dazu kommen noch etliche Apache Kampfhelikopter von Boing
- Erwägt Rheinmetall den Aufbau zusätzlich Produktionsstraßen und Aufbau neuer Firmenstandorte, um den Bedarf von 20 Milliarden Euro an Munition für die Bundeswehr zu decken
- Bietet Diehl Defence weitere Iris-T Defence Systeme für die Ukraine an
- Wurden mehr als 5000 Panzerfaust 3 des Lieferanten Dynamit Nobel Defence GmbH aus Beständen der Bundeswehr abgegeben die jetzt aufgestockt und erweitert werden müssen
Diese Liste ließe sich jetzt natürlich nahezu endlos fortsetzen. Generell zeigen diese Beispiele jedoch, wie groß der kurz- und mittelfristige Bedarf an Rüstungsgütern aktuell ist.
Rüstungsunternehmen auch langfristig fürs Portfolio attraktiv
Auch für Anleger die langfristig versuchen möchten Stabilität in die Kursentwicklung ihres Portfolios zu bekommen sind die börsendotierten Rüstungsunternehmen eine attraktive und sicherlich gute Wahl. Viele anstehende Rüstungsprojekte auf nationaler und internationaler Ebene können nur über Zeiträume von mehreren Jahren realisiert werden. Zudem wird sich aus Sicht der westlichen Industrienationen die allgemeine Bedrohungslage auch nach einem Ende des Ukraine-Konfliktes nicht wirklich ändern – was sicher einer der Gründe ist warum eine Reihe von NATO-Staaten eine deutliche Steigerung bei der Planung ihres Verteidigungshaushaltes verzeichnen. So betrüblich diese Aussichten in vielerlei Hinsicht auch sein mögen – für Anleger bieten sie die Gelegenheit mit Investitionen in Rüstungsunternehmen das eigene Portfolio auch auf längere Sicht auf ein solides Fundament zu bauen.
Thorsten Steins