23 Februar 2023 | Thorsten Steins
Die Krise in der Holzwirtschaft
Holz als Rohstoff wurde schon seit geraumer Zeit knapp. Einer der Hauptgründe dafür war die Nachfrage aus China das Bauholz aus Europa – und vor allem Nordamerika – importierte. Gerade in den USA entstand so eine Verknappung, die durch Import von Hölzern aus Europa kompensiert wurde. Als Folge davon wurde in Deutschland Holz ein knappes Gut. Preissteigerungen von teilweise über 300% waren daraufhin die Folge. Sägewerke kamen mit der Abarbeitung der Bestellungen kaum noch hinterher und teilweise sind die Auftragsbücher über Jahre hinaus ausgelastet. Wer jetzt Für die Holzindustrie als Ganzes und für viele andere Branchen ist diese aktuelle Situation wirtschaftlich gesehen allerdings eine Katastrophe, denn vielfach können Bestellungen gar nicht oder nur mit erheblicher Verspätung ausgeliefert werden. Als Folge davon können zum Beispiel Wohnhäuser nicht fristgerecht fertig gestellt werden und zum Beispiel Möbel- und Küchenhersteller können ihre Produkte verspätet und in abweichenden Mengen auf den Markt bringen. Aufgrund dieser Tatsache sind bereits einige namenhafte Küchenhersteller in die Insolvenz gerutscht. Sägewerke und Holzhersteller verlieren so wichtige Abnehmer für Ihre Produkte
Sollte man in Holz-Aktien investieren?
Bei den großen Aktienunternehmen, die im Bereich der Holzwirtschaft bzw. der Forstwirtschaft tätig sind, stehen die Zeichen für hohe Kurssteigerungen langfristig eigentlich sehr gut Anleger, die hier bei Online-Brokern investieren möchten, können das generell als sichere und lohnende Investition ansehen. Ganz anders sieht es bei Holzgroßhändlern wie Beka AG oder der Holz-Welt AG aus – um nur einige Beispiele zu nennen.
Diese sind darauf angewiesen Lieferverträge zu erfüllen und müssen versuchen die benötigten Hölzer in der passenden Menge und möglichst frühzeitig zu bekommen. In Zeiten der Holzverknappung eine durchaus schwierige und herausfordernde Problematik.
Noch schwieriger sieht es bei anderen Bereichen wie zum Beispiel der Bauindustrie aus. Hier drohen Bauunternehmen teilweise hohe Konventionalstrafen, wenn Gebäude nicht rechtzeitig fertiggestellt werden können. Gerade große Aktienunternehmen haben oft Großaufträge mit engen Fristen und hohen Konventionalstrafen. In diese Unternehmen zu investieren wird sich wohl erst wieder lohnen wenn sich die Lage am Holzmarkt stabilisiert hat.
Hält die Holzverknappung weiterhin an?
Viele Analysten gehen davon aus das der Holzmangel in naher Zukunft weniger ein Thema sein wird. Hier liegt die Annahme zugrunde das die Forstwirtschaft in Kanada den USA aber auch in Schweden in der nächsten Zeit deutlich hochgefahren wird. Gerade im Bereich der Umwelt gab es aber auch immer mehr Stimmen, die darauf hingewiesen haben, dass man die Produktion nur bis zu einem gewissen Grad steigern könnte, ohne dass die Wälder – und somit die Forstwirtschaft – nachhaltigen Schaden nimmt. Zumindest in Deutschland meldet die Forstwirtschaft das sie mit der Bereitstellung von Nutzholz an ihren Grenzen angelangt ist, da nur ein gewisser Prozentsatz an Bäumen jährlich gefällt werden dürfen. Erhebliche Sturm- und Insektenschäden sorgten dafür das vielfach auch Wälder gerodet werden mussten, die kein Nutzholz enthielten, allerding die Quote entsprechend belasten
Thorsten Steins