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Wasserstoff-Aktien beflügeln bereits seit einigen Jahren Anlegerfantasien: Als nachhaltiger Energieträger nehmen sie eine Schlüsselrolle in der weltweiten Dekarbonisierung ein und leisten damit prognostisch einen essenziellen Anteil an der anvisierten Energiewende. Das Gros der Wasserstoff-Aktien hat aber eines gemeinsam: Sie schreiben nach wie vor Verluste.

Die Zukunftsindustrie lockt risikofreudige Anleger dennoch mit potenziell großen Kursgewinnen, wie sich an Beispielen wie Plug Power verdeutlichen lässt: Auf 5-Jahres-Sicht gelang es der Wasserstoff-Aktie, die als eine der bekanntesten ihrer Art gilt, von Januar 2019 bis Januar 2021 von rund 1,50 US-Dollar auf mehr als 63 US-Dollar hochzuschießen – seither reduzierte sich der Kurs bis zum Januar 2023 wieder auf rund 14 US-Dollar.

Eine beachtliche Volatilität ist in diesem Wachstumsmarkt, wo keinesfalls klar ist, welches Unternehmen sich langfristig tatsächlich durchsetzt, also gegeben. Aus diesem Grund wird umso wichtiger, die Wasserstoff-Aktien für das eigene Depot präzise auszuwählen und das allokierte Kapital effektiv zu streuen – gegebenenfalls auch über einen ETF.

Welche Wasserstoff-Aktien sollten Anleger kaufen?

Die weltweite Wasserstoffproduktion soll in den nächsten drei Jahrzehnten einen vorläufigen Gipfel von 2,5 Billionen US-Dollar Umsatz erreichen, simultan wird durch die Schaffung der notwendigen Infrastruktur ein weiteres Volumen von mehr als 11 Billionen US-Dollar freigelegt. Aber nicht alle heute existenten Wasserstoff-Aktien werden gleichermaßen davon profitieren.

Die besten Wasserstoff Aktien 2023

Aktie-Marktkapitalisierung-Performance 5 Jahre-Ergebnis je Aktie unverwässert

  1. SFC Energy AG (375 Mio. Euro, +185 %, -0,40)
  2. ElringKlinger (555 Mio. Euro, -47 %, 0,88)
  3. Nel ASA (2,22 Mrd. Euro, +330 %, -1,14)
  4. PowerCell Sweden AB (623 Mio. Euro, +359 %, -1,12)
  5. FuelCell Energy (1,23 Mrd. Euro, -81 %, -0,38)
  6. Plug Power Inc. (7,84 Mrd. Euro, +775 %, -0,82)
  7. Bloom Energy Corporation (4,17 Mrd. Euro, +13 %, -1,62)
  8. Ballard Power Systems Inc. (1,57 Mrd. Euro, +83 %, -0,48)
  9. Linde (162,35 Mrd. Euro, +123 %, 8,30)

Der Wasserstoff-Markt in der Übersicht

Das abgelaufene Jahr 2022 markierte für den Wasserstoff-Markt das Erreichen weiterer wichtiger Meilensteine. Mehr als 680 Großprojekte wurden angekündigt, die in Zahlen ausgedrückt weitere Investitionen von mehr als 240 Milliarden US-Dollar ausmachen – was gegenüber dem Stand von November 2021 einer Vergrößerung von mehr als 50 % entspricht.

Die Brennstoffzellen, welche zur Speicherung der Energie eingesetzt werden, verzeichneten ebenfalls einen deutlichen Zuwachs. Ließen sich mit Brennstoffzellen im Jahr 2015 noch rund 200 Mega-Watt speichern, betrug die Speicherkapazität im Jahr 2022 schon mehr als 500 Mega-Watt.

Wer ist der größte Wasserstoff-Produzent?

Vorweg: Diese Frage lässt sich nicht einwandfrei beantworten, da sich die Größe nicht nur anhand unterschiedlicher Kennzahlen, sondern auch in verschiedene Segmente gliedern lässt. Der weltweit größte Wasserstofferzeuger dürfte zum aktuellen Zeitpunkt Linde sein, die mehr als zwei Milliarden US-Dollar Umsatz auf die Waage bringen und denen zugleich der weltweit größte Elektrolyseur gehört. Linde ist zugleich Weltmarktführer im Sektor der allgemeinen Industriegase.

Bei den Brennstoffzellen konkurrieren SFC Energy sowie Ballard Power um den Rang der weltgrößten Hersteller.

Welche Wachstumsaussichten bietet der Markt?

Laut dem aktuellen Energy Transitions Commission Report (ETCR) wird der Wasserstoff-Markt, wie auch eingangs dargelegt, bis zum Jahr 2050 deutliche Zuwächse erfahren. Das Jahr 2050 haben sich sowohl die USA als auch führende europäische Länder als Ziel der vollständigen Dekarbonisierung gesetzt. Bis dahin sind laut dem ETCR Mehrinvestitionen in Höhe von mehr als 15 Billionen US-Dollar erforderlich.

Mit den Mehrinvestitionen, einer gesteigerten Nachfrage und wirtschaftlicheren Lösungen würden auch die einzelnen Wasserstoff-Aktien, welche sich bis dahin in mehreren oder einzelnen Segmenten durchsetzen, einen Zuwachs erfahren.

Wie hoch können Wasserstoffaktien und Brennstoffzellenhersteller steigen?

Bereits im Jahr 2023 soll die Brennstoffzellenkapazität, zur Umwandlung von Wasserstoffen zu Energie sowie anschließender Speicherung, ein Vielfaches des Jahres 2020 ausmachen – und sich um etwa den Faktor 4 steigern. Beachten Sie hierzu die nachfolgende Grafik mit prognostischer Entwicklung für das Jahr 2023.

Brennstoffzellenkapazität in ausgewählten Regionen im Zeitraum 2016- 2023

Quelle: https://www.defianceetfs.com/hydrogen-energy-investment-outlook-for-2023/

Vor- und Nachteile einer Investition in den Wasserstoff-Markt

Vorteile:

  • Anleger investieren in eine zukunftstaugliche Technologie, die aufgrund ihrer kohlenstofffreien Energieerzeugung zugleich die Umwelt schont.
  • Anleger könnten, sofern sich einzelne Aktien und Unternehmen durchsetzen, aufgrund des First-Mover-Bonus erhebliche Kursgewinne verzeichnen.
  • Aktien des Wasserstoffmarktes und von assoziierten Segmenten wie Brennstoffzellen profitieren von der fortwährenden Neustrukturierung breitgestreuter ETFs nach ESG-Kriterien.

Nachteile

  • Zum heutigen Zeitpunkt ist Wasserstoff nach wie vor teuer und für viele industrielle Prozesse daher nicht rentabel.
  • Den Markt bilden unzählige Teilnehmer, wobei vor allem spezialisierte Unternehmen häufig nicht profitabel sind und Anleger daher ein hohes Risiko übernehmen.
  • Den Markt charakterisiert eine ausgesprochen hohe Volatilität, die Anlegern “Nerven aus [wasserstoffproduziertem] Stahl” abverlangt.

Wo wird die Wasserstofftechnologie eingesetzt?

Zu den wesentlichen Bereichen, in denen Wasserstofftechnologien eingesetzt werden, zählen:

  • Direkte Verbrennung oder Umwandlung über Brennstoffzellen in Energie
  • Mobilität bei notwendigen langen Reichweiten, wo sich batteriebetriebene “grüne” Fahrzeuge nicht eignen
  • Herstellung von Erdöl und Stickstoffdünger
  • Stahlerzeugung
  • verschiedene industrielle und chemische Prozesse und Vorprozessstufen

Weitere Anwendungsmöglichkeiten sowie deren historische Verteilung bis zum Jahr 2050 können Sie der folgenden Grafik des Fraunhofer-Instituts entnehmen:

Statistik zum Wasserstoffbedarf bis 2050

Quelle: https://www.ikts.fraunhofer.de/de/industrieloesungen/wasserstofftechnologien/wasserstofferzeugung_und_wasserstoffmarkt.html

Welche Wasserstoff-Aktien gibt es?

Nachfolgend möchten wir Ihnen eine Auswahl von potenziellen Kandidaten für das eigene Depot entsprechend ihres geografischen Unternehmenssitzes vorstellen. Berücksichtigen Sie die Hinweise bei einzelnen Titeln, nicht jedes dieser Unternehmen spezialisiert sich ausschließlich auf die neuartige grüne Energieträgertechnologie.

Wasserstoff-Aktien Deutschland

SFC Energy AG

SFC Energy zählt zu den heimischen Nebenwerten und spezialisiert sich auf Wasserstoffbrennstoffzellen. Simultan charakterisiert das Unternehmen aus dem deutschen SDAX eine weitere Auszeichnung: Es ist der weltweit profitabelste Brennstoffzellenhersteller – was aber nicht viel heißt, auch im Jahr 2023 wird noch ein prognostiziertes KGV von etwa 109 angesetzt.

SFC Energy erhielt kürzlich von Berenberg eine Kauf-Empfehlung, auch wenn das Kursziel von 34 auf 28 Euro reduziert wurde – was angesichts des aktuellen Kurses aber noch einem Zuwachs von 40 % entspräche.

Kürzlich kündigte SFC Energy an einen auf mehr als 5,3 Millionen CAD dotierten Auftrag für vollintegrierte Frequenzwandler erhalten zu haben. Die Nachfrage ist also da.

ElringKlinger

Das Unternehmen produziert schon seit mehr als zwei Jahrzehnten Brennstoffzellen und ist primär als Autozulieferer tätig. Ende des Jahres 2020 kündigte man an sich fortan stärker auf Brennstoffzellen für die Wasserstofftechnologie zu fokussieren – das verhalf damals der Aktie zu Kurssprüngen von rund 4 Euro auf mehr als 18 Euro in der Spitze. Seither kam die Aktie deutlich zurück, aktuell rangiert sie um die 8,70 Euro.

Ein weiterer Vorteil ist auch hier, dass Teilsegmente bereits profitabel sind und man eine Umstellung der eigenen Produktionskapazitäten mit Erträgen aus etablierten Geschäftsfeldern finanziert. Analysten von JPMorgan Chase gaben kürzlich eine Kaufempfehlung mit Ziel von 8,50 Euro aus.

Weitere deutsche Anbieter

Einige weitere große Unternehmen mischen in dem Markt ebenfalls mit, aber in puncto Wasserstoff nur zu geringen Teilen als Randsparte. Das wären:

  • Thyssenkrupp
  • Daimler und Daimler Truck
  • Siemens Energy
  • Uniper

Wasserstoffaktien aus Norwegen/Skandinavien

Skandinavische Länder besitzen im Wasserstoffmarkt aufgrund von günstigen geografischen Gegebenheiten und aufgrund der eigenen Ausrichtung auf eine konsequente Emissionsreduzierung eine langjährige Vorreiterstellung.

Nel ASA

Die Norweger gelten als der größte spezialisierte Elektrolyse-Produzent der Welt und produzieren eigene Wasserstofftankstellen, die für eine Ausweitung der “grünen Mobilität” erforderlich sind. Das Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von etwas mehr als 2,20 Milliarden Euro ist seit jeher ein hochvolatiler Kandidat für das eigene Depot und steht stellvertretend für die anvisierte, langfristige Wasserstoffrevolution.

Nel verfolgt eigenen Aussagen nach das Ziel Europa zum ersten vollständig dekarbonisierten Kontinent umzuformen. Deutsche Kunden haben die Norweger ebenso: HH2E aus Berlin bestellten bei den Norwegern kürzlich zwei Elektrolyseure zu jeweils 60 MW Kapazität.

Wie auch andere Wasserstoffaktien erreichte Nel rund um das Jahr 2021 zunächst ihr vorläufiges Allzeithoch, als die Aktie bei knapp 3,50 Euro stand. Mittlerweile steht sie zwar nur noch bei etwa 1,45 Euro, auf 5-Jahres-Sicht erreichten Anleger aber immer noch eine massive Rendite von mehr als 325 %. Das Umsatzwachstum von Nel ist zweistellig, was die Einstufung als Wachstumsaktie bestätigt.

Das EBIT stagniert aber bestenfalls, ist in einigen Quartalen je nach Auftragslage sogar rückläufig. Das begründet sich aber auch mit den massiven Investitionen, die die Norweger in die neuartige Technologie und ihre Verbreitung stecken.

Analysten sind gespalten: Die kanadische Bank RBC sieht noch ein Kurswachstum von mehr als 50 %, pessimistischer zeigen sich die Analysten von JPMorgan Chase, die die Aktie kürzlich herabstuften und ein Ziel 30 % unterhalb des aktuellen Kurses sehen.

PowerCell Sweden AB

Ein weiterer unprofitabler Vertreter der Branche, gepaart mit starken Zukunftsaussichten, kommt aus dem schönen Schweden. PowerCell wird noch für viele Jahre unprofitabel bleiben, die Finanzierung ist hingegen auf viele Jahre gesichert – was auch Anlegern Sicherheit gibt.

Auf 5-Jahres-Sicht generierte das Unternehmen eine Rendite von mehr als 350 %, auch wenn man seit der Spitze (rund 45 Euro) wieder viel abgegeben hat (aktuell für rund 12 Euro zu haben). Das Analyseinstitut gibt dem Titel eine Moodys-Risk-Score von 4, was für die sonst risikoreiche Branche als positiv zu bewerten ist.

Wasserstoffaktien aus Norwegen/Skandinavien

Skandinavische Länder besitzen im Wasserstoffmarkt aufgrund von günstigen geografischen Gegebenheiten und aufgrund der eigenen Ausrichtung auf eine konsequente Emissionsreduzierung eine langjährige Vorreiterstellung.

Nel ASA

Die Norweger gelten als der größte spezialisierte Elektrolyse-Produzent der Welt und produzieren eigene Wasserstofftankstellen, die für eine Ausweitung der “grünen Mobilität” erforderlich sind. Das Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von etwas mehr als 2,20 Milliarden Euro ist seit jeher ein hochvolatiler Kandidat für das eigene Depot und steht stellvertretend für die anvisierte, langfristige Wasserstoffrevolution.

Nel verfolgt eigenen Aussagen nach das Ziel Europa zum ersten vollständig dekarbonisierten Kontinent umzuformen. Deutsche Kunden haben die Norweger ebenso: HH2E aus Berlin bestellten bei den Norwegern kürzlich zwei Elektrolyseure zu jeweils 60 MW Kapazität.

Wie auch andere Wasserstoffaktien erreichte Nel rund um das Jahr 2021 zunächst ihr vorläufiges Allzeithoch, als die Aktie bei knapp 3,50 Euro stand. Mittlerweile steht sie zwar nur noch bei etwa 1,45 Euro, auf 5-Jahres-Sicht erreichten Anleger aber immer noch eine massive Rendite von mehr als 325 %. Das Umsatzwachstum von Nel ist zweistellig, was die Einstufung als Wachstumsaktie bestätigt.

Das EBIT stagniert aber bestenfalls, ist in einigen Quartalen je nach Auftragslage sogar rückläufig. Das begründet sich aber auch mit den massiven Investitionen, die die Norweger in die neuartige Technologie und ihre Verbreitung stecken.

Analysten sind gespalten: Die kanadische Bank RBC sieht noch ein Kurswachstum von mehr als 50 %, pessimistischer zeigen sich die Analysten von JPMorgan Chase, die die Aktie kürzlich herabstuften und ein Ziel 30 % unterhalb des aktuellen Kurses sehen.

PowerCell Sweden AB

Ein weiterer unprofitabler Vertreter der Branche, gepaart mit starken Zukunftsaussichten, kommt aus dem schönen Schweden. PowerCell wird noch für viele Jahre unprofitabel bleiben, die Finanzierung ist hingegen auf viele Jahre gesichert – was auch Anlegern Sicherheit gibt.

Auf 5-Jahres-Sicht generierte das Unternehmen eine Rendite von mehr als 350 %, auch wenn man seit der Spitze (rund 45 Euro) wieder viel abgegeben hat (aktuell für rund 12 Euro zu haben). Das Analyseinstitut gibt dem Titel eine Moodys-Risk-Score von 4, was für die sonst risikoreiche Branche als positiv zu bewerten ist.

Wasserstoffaktien aus den USA und Kanada

Kanada bringt vergleichbare günstige geografische Voraussetzungen mit wie die skandinavischen Länder, die USA nimmt, wenig überraschend, sowieso eine Vorreiterstellung als größte Wirtschaftsmacht der Welt ein. Kandidaten für Ihr Depot gibt es daher aus beiden Ländern.

FuelCell Energy

Der Hersteller aus Connecticut beliefert unter anderem Energiekonzerne und Versorgungsunternehmen. Des Weiteren besteht eine Kooperation mit dem Handelsministerium der US-Regierung, kürzlich ging man für ein kohlenstoffneutrales Projekt eine Partnerschaft mit der U.S. Navy ein.

Im letzten Quartal des Jahres 2022 generierte man rund 39 Millionen US-Dollar in Umsätzen, was im Jahresvergleich einem Anstieg von nahezu 200 % entspricht. Auf der Gegenseite stehen aber auch mehr als 43 Millionen US-Dollar in Verlusten, von der Profitabilität ist der selbsternannte Marktführer für Brennstoffzellen also noch weit entfernt.

Trotzdem bieten sich für Anleger, auch in Anbetracht der Kursverluste aus der jüngeren Vergangenheit, mitunter Einstiegschancen. Die Verträge mit der amerikanischen Regierung und Teilen des Verteidigungssektors sind speziell für derartige Wachstumsunternehmen wertvoll, aufgrund der typischerweise überdurchschnittlichen Bezahlung sowie den planbaren Umsätzen.

Mit einer Marktkapitalisierung von gerade einmal etwa 1,4 Milliarden US-Dollar handelt es sich bei FuelCell zweifelsohne um ein Mikro- beziehungsweise Small-Cap.

Positiv ist immerhin die nur sehr geringe Schuldenlast anzumerken. Die UBS sieht Potenzial bis zu einem Kurs von 3,85 US-Dollar, was einer einstelligen Prozentrendite zum aktuellen Kurs entspricht.

Plug Power Inc.

Mit einer Marktkapitalisierung von rund 8,50 Milliarden US-Dollar ist Plug Power schon weitaus größer und zudem seit jeher Aushängeschild der gesamten Branche – auch wenn man in der gesamten Unternehmensgeschichte noch nie einen Gewinn erwirtschaftete, was im spezialisierten Wasserstoffsektor aber zunächst keine Ungewöhnlichkeit darstellt. Die Aktie stieg kurzzeitig von rund 1,50 US-Dollar in 2018 auf mehr als 60 US-Dollar zum Januar 2021, seither befindet sie sich im freien Fall und rangiert aktuell bei rund 14 US-Dollar.

Das Unternehmen unterhält Kooperationen mit Renault, der südkoreanischen SK Group und gilt als Vorreiter der grünen Mobilität. Analysten erwarten bis 2025 Umsätze von rund 3 Milliarden US-Dollar, im Jahr 2021 bezifferten sie sich auf etwa 500 Millionen US-Dollar, für das Geschäftsjahr (nicht Kalenderjahr) 2022 darf man wohl rund 500 bis 600 Millionen US-Dollar erwarten. Potenzial für Wachstum ist also vorhanden – und kürzlich gab ein Analyst von H.C. Wainwright dem Titel sogar ein Kursziel von 78 US-Dollar.

Bloom Energy Corporation

Das Unternehmen aus San Jose kommt auf eine Marktkapitalisierung von rund 4,4 Milliarden US-Dollar und ist, wie wenig überraschend in der Branche, ebenso nicht profitabel. Positiv anzumerken sind die hohen gemittelten Wachstumsraten von mehr als 20 %, noch erstaunlicher ist der Umstand, dass die Verluste nicht im Tandem steigen. Das Unternehmen ist von der Profitabilität zwar noch ein gutes Stück entfernt, scheint aber zumindest den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.

Morgan Stanley stattete die Aktie kürzlich mit einem “Übergewichten\”-Rating aus. Vorzeigeprodukt des Unternehmens sind die sogenannten “Bloom Server”, was nichts anderes als patentierte und mit einem Branding ausgestattete Brennstoffzellengeneratoren sind.

Zu den bisherigen Kunden zählen schon viele namhafte Größen, darunter beispielsweise IBM, Home Depot, Verizon und Target. Morgan Stanley sieht bei der Aktie ein Kursziel von 35 US-Dollar, was einem Anstieg von mehr als 50 % gegenüber dem aktuellen Kurs gleichkommen würde.

Ballard Power Systems Inc.

Ballard ist ein weiterer und vor allem bekannter Name innerhalb des Sektors. Das Unternehmen bringt eine Marktkapitalisierung von mehr als 1,70 Milliarden US-Dollar mit und ging kürzlich eine Partnerschaft mit ABB Ltd. ein. Ballard verkauft ebenfalls die für die effiziente Verwendung der Wasserstofftechnologie notwendigen Brennstoffzellen, Vorzeige-Produkt ist eine komplett kohlenstofffrei hergestellte Membran-Zelle.

Der Fokus liegt zum aktuellen Zeitpunkt ebenfalls auf der Branche der grünen Mobilität, insbesondere mit Ausrichtung auf den gewerblichen Langstreckentransport.

Vom ehemaligen Hoch im Januar 2021 (rund 33 US-Dollar) ist die Aktie wieder gut heruntergekommen, aktuell steht sie bei rund 5,50 US-Dollar. Manko sind leicht stagnierende Umsätze, gepaart mit zuletzt außerordentlich hohen Verlusten im Geschäftsjahr 2021.

Die ergaben sich aber vor allem aufgrund getätigter Mehrinvestitionen und teilweise über außerordentliche Abschreibungen, beides sollte sich in den kommenden Geschäftsjahren normalisieren.

Wasserstoff-Aktien aus China

Anleger sollten sich bewusst sein, dass sie ihr Risiko mit Aktien aus China effektiv multiplizieren: Nicht nur investieren sie in einen bereits risikoreichen Wachstums- und Zukunftssektor, zugleich droht in China fortwährend eine hohe politische Unsicherheit.

Wer da dennoch ein Hochrisiko-Engagement wagen möchte, könnte Titel wie Weichai Power oder Huaneng Power anschauen – wobei es sich hier um Energiekonzerne handelt, die die Technologie bisher nur ergänzend entwickeln.

Wasserstoff - Aktien aus Europa

Nach dem Rückzug von Linde aus dem deutschen DAX führen wir diese hier als europäischer Hersteller, was aufgrund des Unternehmenshauptsitzes im irländischen Dublin sowieso besser passt.

Linde

Bei Linde hat es sich um keinen spezialisierten Hersteller, sondern den Marktführer für Industriegase. Wasserstoff spielt in der Folge aber selbstverständlich eine Rolle, zumal sich der Konzern selbst das Ziel eines Vorreiters gesetzt hat.

Mittlerweile hat Linde mehr als 200 Elektrolyse-Plantagen produziert und installiert, auch Wasserstoffladestationen gibt es reichlich. Teilweise kooperiert das Unternehmen dafür mit dem spezialisierten Dienstleister ITM Power.

Anders als bei den bisherigen Wasserstoffaktien, erwerben Anleger hier also kein kleines, verlustreiches Unternehmen, sondern einen fest etablierten Industriegiganten – der sogar eine attraktive Dividende zahlt. Damit könnte Linde für Anleger interessant sein, die ihr Kapital etwas sicherer, dafür aber weniger fokussiert in den Wasserstoffsektor bringen möchten.

Wasserstoff-Aktien kaufen - Die besten Broker

Bevor Sie sich ein Wasserstoff-Investment (oder mehrere) ins Depot legen, bedarf es einem Broker, der Ihr Depot führt. Dafür empfehlen sich beispielsweise diese Top-Broker mit attraktiven Konditionen.

  • Trade Republic – günstiger Handel mit 1 Euro per Order über L&S, große Auswahl und aktuell 2 % Verzinsung des Guthabens
  • Flatex – fixe Ordergebühren, Zugriff auch auf ausländische Handelsplätze, Sparpläne ab 50 Euro, leider aber auch mit Depotgebühr
  • Scalable Capital – Flatrate für Vieltrader ab 2,99 Euro mtl., umfangreiches ETF-Angebot, 250 Euro Mindesteinlage bei Eröffnung

Investieren in Wasserstoff: Welche alternativen Investitionsmöglichkeiten existieren?

Neben aktiven, dafür aber teuren Fonds, können Sie Ihr Wasserstoff-Investment auch breitgestreut über einen ETF realisieren. Diese ETFs kommen dafür in Frage:

  • L&G Hydrogen Economy (26 Positionen, TER von 0,49 %, Fondsgröße von 508 Mio. Euro)
  • Global X Hydrogen (20 Positionen, TER von 0,50 %, 5,45 Mio. Fondsgröße)
  • BNP Paribas Easy ECPI Global ESG Hydrogen Economy (40 Positionen, TER von 0,30 %, Fondsgröße von 7,36 Mio. Euro, ESG-Filter)

Fazit: Sind Wasserstoff-Aktien sinnvoll?

Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologien werden künftig nur noch wichtiger werden: Beides ist ein essenzieller und notwendiger Bestandteil, um die Klimaziele der westlichen Welt bis zum Jahr 2050 zu erreichen.

Gleichermaßen handelt es sich dabei aber um eine sehr risikoreiche Branche. Vor allem, wenn Sie sich für ein Investment in eines der ausschließlich auf diese Technologien spezialisierten Unternehmen entscheiden – die allesamt keine Gewinne erwirtschaften und nur eine sehr geringe Marktkapitalisierung haben.

Wer sich dennoch für eine Anlage entscheidet, dürfte mit einem der eben genannten ETFs besser positioniert sein. So umschiffen Anleger zumindest das Einzelaktienrisiko in einer Branche, wo keinesfalls sicher ist, welches Unternehmen am Ende überhaupt profitabel an dem großen Markt teilnehmen wird.

Weitere häufig gestellte Fragen zu Wasserstoff Aktien

Wasserstoff-Aktien oder ETFs?

Wir empfehlen eine kostengünstige Diversifikation über ETFs, da das Einzelaktienrisiko in der Branche zu einer zu großen Risikoübernahme seitens der Anleger führt.

Wasserstoff-Aktien ja oder nein?

Spezialisierte Unternehmen, die sich ausschließlich auf die noch relativ neue und bisher nur überschaubar genutzte Technologie beschränken, sollten bestenfalls mit einem überschaubaren Depotanteil gewichtet werden. Alternativ ist eine Beimischung von Unternehmen denkbar, die die Wasserstoffrevolution als Teilsparte betreiben – beispielsweise Linde.

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Quellen

  1. https://iea.blob.core.windows.net/assets/c5bc75b1-9e4d-460d-9056-6e8e626a11c4/GlobalHydrogenReview2022.pdf
  2. https://energy-transitions.org/wp-content/uploads/2021/04/ETC-Global-Hydrogen-Report.pdf
Thorsten Author Brokerfolio

Thorsten Steins

Autor

 

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Die Informationen und der Text in dieser Erklärung/diesem Artikel stellen keine Anlageberatung dar und sind daher rein informativ. Dieser Artikel wurde von Square Media Ltd und/oder Dritten erstellt und es liegt an Ihnen zu sehen, ob er zu Ihrer persönlichen finanziellen Situation passt. Sie sind daher dafür verantwortlich, richtig einzuschätzen, ob die Informationen in diesem Artikel in Bezug auf Ihre eigene finanzielle Situation und Ihre Ziele für Sie angemessen sind.

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